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Tales of the Shire im Test: Charme, Bugs und verschenktes Potenzial

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„Tales of the Shire: A The Lord of the Rings Game“ erscheint mit einer einladenden Prämisse und bietet spielenden eine friedliche Auszeit im Hobbit-Alltag Mittelerdes. Entwickelt wurde der Titel von Wētā Workshop, dem Studio hinter Kulissen und Requisiten der gefeierten Filmtrilogie, und sollte eigentlich Fans gemütlicher Lebenssimulationen begeistern. Doch trotz des stimmigen Konzepts ist das Erlebnis unausgewogen und oft frustrierend.

Warme Ästhetik, raue Kanten

Dabei schlüpft ihr in die Rolle eines selbst gestalteten Hobbits, der ein vernachlässigtes Haus in Wasserau erbt. Im Laufe der Geschichte renoviert ihr euer Zuhause, helft dem Dorf, einen offiziellen Status zu erhalten, und knüpft durch einfache Aufgaben wie Kochen, Gärtnern und Angeln Bande zu den Bewohnern. Das Spiel setzt auf eine zarte Aquarell-Optik, die die Umgebungen beruhigend wirken lässt.

Leider wird das entspannte Tempo, das der Titel schaffen will, immer wieder durch Abstürze, Grafikfehler und zähe Performance gestört – besonders auf der Nintendo Switch. Diese technischen Probleme unterbrechen den Flow. In jüngsten Gaming-News waren solche Performance-Beschwerden ein häufiges Thema, vor allem unter Early-Access-Spielenden.

Kochen bringt Spieltiefe

Kochen ist das am weitesten ausgearbeitete System des Spiels. Gerichte entstehen, indem ihr Aromen und Texturen wie Süß, Bitter, Stückig oder Cremig ausbalanciert. Teilt ihr Mahlzeiten mit anderen Hobbits, stärkt das eure Beziehungen und schaltet neue Rezepte frei. Dass man zubereitete Speisen jedoch nicht verkaufen kann, wirkt wie eine verpasste Chance – zumal die Ingame-Ökonomie ohnehin mager ausfällt.

Gemütliche Ambitionen bleiben auf der Strecke

Zwar verweist das Spiel auf vertraute Elemente aus Tolkiens Welt, etwa Gandalf, Bree oder das Tänzelnde Pony, doch fängt es das emotionale Gewicht der Vorlage kaum ein. Die Figuren wirken oft eindimensional, und die Dialoge lesen sich stellenweise flach oder holprig. Auch das flexible Hausbau-System verliert ohne klare Ziele oder Feedback schnell an Reiz.

Am Ende versucht Tales of the Shire, Tolkiens Charme mit den Wohlfühlmechaniken gemütlicher Spiele zu vereinen. Ohne tiefere Erzählung, technische Stabilität oder einen belohnenderen Gameplay-Loop bleibt der Titel jedoch hinter seinem Potenzial zurück.

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