Gaming mit Herzblut

Inklusives Game-Design sorgt für bessere Erlebnisse für alle Spieler:innen

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Videospiele gehören inzwischen weltweit zu den beliebtesten Unterhaltungsformen. Doch nicht alle Spielenden haben den gleichen Zugang. Inklusives Design, wenn es sorgfältig recherchiert und umgesetzt wird, sorgt dafür, dass mehr Menschen spielen, Spaß haben und dabeibleiben können – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten.

Steuerungsoptionen, die sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen

Eine der ersten Hürden, denen viele Spieler:innen mit Behinderung begegnen, ist das Steuerungsschema. Manche verfügen nicht über den gleichen Bewegungsumfang oder die gleiche Motorik wie andere. Vollständig frei belegbare Tasten, Einhand-Modi und Kompatibilität mit adaptiver Hardware haben sich als wirksam erwiesen. Laut einem Bericht in Frontiers in Computer Science aus dem Jahr 2024 bleiben Spielende eher bei einem Titel, wenn sie schon zu Beginn die Eingaben anpassen können.

Klare Bild- und Tonoptionen unterstützen die Barrierefreiheit

Farbenblind-Modi, Untertitel und beschreibende Audiokommentare helfen Spieler:innen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen. Rund acht Prozent der Männer und 0,5 Prozent der Frauen sind von einer Form der Farbenblindheit betroffen, dennoch setzen viele Spiele weiterhin stark auf farbbasierte Hinweise.

Spiele, die verschiedene Kontrasteinstellungen oder Muster zur Informationsvermittlung anbieten, kommen bei einem breiteren Publikum besser an. Untertitel und Sprecherkommentare – besonders während des Gameplays und nicht nur in Zwischensequenzen – helfen zudem, keine wichtigen Details zu verpassen.

Einfache Benutzeroberflächen steigern die Bedienbarkeit

Selbst für erfahrene Spielende kann eine überladene oder unübersichtliche Benutzeroberfläche frustrierend sein. Für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen kann sie ein Spiel nahezu unspielbar machen. Oberflächen mit großen Schriften, klaren Menüs und einfacher Navigation sind deutlich effektiver. Prinzipien des Universal Designs besagen, dass, wenn eine Gruppe profitiert, alle davon profitieren. Das bestätigen wiederholt Playtests in Studios wie Ubisoft und Xbox Game Studios.

Echte Tests bringen echte Verbesserungen

In Branchen-News und Gaming-Blogs heißt es, dass Entwickler:innen, die Spieler:innen mit Behinderung schon in der Testphase einbeziehen, häufig Probleme aufdecken, die sonst unbemerkt geblieben wären. Feedback dieser Tester:innen führt zu spürbaren Veränderungen. Raten, was funktionieren könnte, reicht nicht mehr – fundiertes Design entsteht, indem man echten Nutzer:innen zuhört.

Indem Barrieren abgebaut und flexible Funktionen angeboten werden, machen Entwickler:innen Spiele für alle angenehmer – nicht nur für eine ausgewählte Gruppe. Und genau das ist gutes Design.

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