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Britische Glücksspielaufsicht verbietet Mischprodukt-Promotions ab Januar 2026

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Das Vereinigte Königreich stellt sich auf eine umfassende Neuausrichtung von Online-Glücksspielaktionen ein: Die Gambling Commission unter Chief Executive Andrew Rhodes führt Anfang kommenden Jahres ein Verbot von Mischprodukt-Anreizen ein. Die Maßnahme, die am 19. Januar 2026 in Kraft treten soll, ist Teil einer breit angelegten Initiative für sichereres Glücksspiel und klareren Verbraucherschutz.

Regulatorischer Vorstoß für verantwortungsvolles Glücksspiel

Mischprodukt-Promotions verknüpfen unterschiedliche Glücksspielarten. Künftig erhalten Sportwettende bei der Anmeldung keine Casino-Boni mehr, und Casino-Spielerinnen und -Spieler bekommen keine Gratis-Sportwetten. Solche Cross-Sell-Angebote waren im britischen Markt gängig, doch die Behörde argumentiert, sie drängten Menschen in Produkte, die sie ursprünglich gar nicht nutzen wollten.

Nach den neuen Regeln sind solche Aktionen untersagt. Kundinnen und Kunden dürfen weiterhin Angebote erhalten, jedoch nur innerhalb des Produkts, das sie bereits gewählt haben. Außerdem begrenzt die Aufsicht die Umsatzbedingungen auf das Zehnfache des Bonusbetrags und reagiert damit auf jahrelange Beschwerden über undurchsichtige Konditionen.

Auswirkungen auf Anbieter und Spielende

Die Kommission betont, dass die Änderung das Risiko von Schäden senken soll – besonders für Personen, die anfällig dafür sind, in unbekannte und potenziell risikoreichere Spiele gedrängt zu werden. Das Verbot ist Teil eines größeren Reformpakets, das Spielende auf mehreren Ebenen schützen soll.

Ab dem 31. Oktober 2025 müssen Anbieter zudem offenlegen, wie sie Kundengelder im Falle einer Insolvenz absichern. Bei Versuchen, die Vorgaben zu umgehen, kündigen die Regulierer strenge Sanktionen an.

Für die Branche bedeuten die neuen Regeln, Marketingstrategien künftig auf Einzelprodukte statt auf Bündel auszurichten. Befürworter von sicherem Glücksspiel begrüßen den Schritt, während manche Stimmen aus der Industrie befürchten, Spielende könnten zu nicht regulierten Seiten abwandern, die weiterhin Cross-Sell-Deals bieten.

In Deutschland begrenzt der Glücksspielstaatsvertrag bereits Einzahlungen, schränkt Werbung ein und limitiert Boni, verbietet Cross-Sell-Promotions aber nicht ausdrücklich. Sollte der britische Ansatz erfolgreich sein, könnte er als Präzedenzfall dienen und den Druck auf deutsche Aufsichtsbehörden erhöhen, den Verbraucherschutz zu stärken, Bonusregeln zu verschärfen und aggressives Marketing über Produktgrenzen hinweg einzudämmen.

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