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Ubisoft UK sieht Risiken für Vollpreis-Konsolenspiele

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Ubisoft Limited, die britische Niederlassung des Publishers, hat gewarnt, dass sich Vollpreisveröffentlichungen immer schwerer verkaufen lassen, nachdem der jüngste Geschäftsbericht steigende Einnahmen, aber sinkende Verkäufe von Spieleboxen auswies. Im Geschäftsjahr bis zum 31. März 2025 stieg der Umsatz um 11 Prozent auf 37,78 Millionen €, während der Warenabsatz um 29 Prozent auf 21,44 Millionen € zurückging.

Die Einreichung deutet darauf hin, dass der Umsatz im Jahr bis zum 31. März 2026 voraussichtlich sinken wird, da weniger neue Titel erscheinen und Spielerinnen und Spieler mehr Zeit in langlebige Games, Abos und Free-to-Play-Ökosysteme investieren. Verbraucher kaufen weniger Einzelspiele und bleiben länger bei ihnen, was den Erfolg jeder Veröffentlichung weniger vorhersehbar macht.

Von Discs zum digitalen Drift

UK-Marktdaten deuten auf einen breiteren strukturellen Wandel hin. Jüngste Handelszahlen zeigen, dass die Erlöse aus Boxed Games 2024 um fast 35 Prozent auf 368,06 Millionen € fielen, während die digitalen Ausgaben rund 4,87 Milliarden € erreichten und inzwischen knapp neun Zehntel der Neuverkäufe ausmachen. Im selben Zeitraum sackten die Hardwareverkäufe um etwa 25 Prozent ab.

Ubisofts lokale Zahlen spiegeln das gleiche Muster wider. Der Gesamtumsatz stieg teilweise, weil der Kundensupport in das Geschäft integriert wurde, doch der Großhandelsabsatz von Spielen brach stark ein. Unabhängige Untersuchungen schätzen, dass Abo-basiertes Gaming 2024 rund 9,98 Milliarden € einbrachte – ein Hinweis darauf, wie stark wiederkehrende Zugangsmodelle die Budgets der Spielenden abgreifen.

Auswirkungen auf Spielende und Publisher

Für Spielende bedeutet der Wandel Zugang zu mehr Titeln über Multi-Game-Abos, Cloud-Bibliotheken und persistente Online-Games, zugleich bündelt er die Aufmerksamkeit aber auf weniger Plattformen und Marken. Viele Haushalte konzentrieren sich auf eine Handvoll laufender Games und nur wenige Premiumkäufe pro Kalenderjahr, weil höhere Lebenshaltungskosten sie zu planbarem Gegenwert drängen.

Für Publisher hat die Entwicklung zwei Seiten. Wiederkehrende Ausgaben in einem erfolgreichen Live-Service-Titel können stabiler sein, als ständig auf teure Einzelveröffentlichungen zu setzen, doch ein Scheitern in diesem Modell ist ebenso brutal. Jüngste Meilensteine von Premium-Hits wie Elden Ring mit mehr als 30 Millionen verkauften Exemplaren und Baldur’s Gate 3 mit über 15 Millionen zeigen, dass herausragende Vollpreisspiele weiterhin zählen.

Für unabhängige Studios und die Medien, die über sie berichten – einschließlich jedes Gaming-Blogs, der auf Reviews basiert – deutet Ubisofts Warnung auf eine Zukunft hin, in der laufende Updates, Erweiterungen und Live-Events ebenso wichtig sind wie der Hype zum Launch.

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