Matchfixing-Vorwürfe erschüttern die Valorant NA Challengers
Die nordamerikanische Valorant-Challengers-Szene steht nach schweren Vorwürfen von Matchfixing und Betrug unter Beobachtung. Der bekannte Content-Creator MrFunHaver behauptete in einem jüngsten Livestream, einige Teams und Spieler würden Ergebnisse absichtlich manipulieren, um mit Wettgewinnen Kasse zu machen. Er machte Riot Games verantwortlich, weil das Studio die Liga zu knapp finanziere, und argumentierte, der fehlende monetäre Rückhalt dränge Teams zu zweifelhaften Einnahmequellen.
Chat-Nachrichten deuten auf Matchfixing-Angebote hin
Auch Sean Gares, angesehener Kommentator und früherer Coach, bestätigte Teile der Vorwürfe. Er erklärte, ihm lägen Chat-Verläufe vor, in denen Spielern bis zu €90.000 geboten wurden, wenn sie ein Match absichtlich verlieren. In den Nachrichten hieß es zudem, die Chats zu löschen und Gespräche auf Telegram fortzusetzen – eine gängige Methode, um unerkannt zu bleiben. Gares nannte außerdem Blue Otter als möglich beteiligtes Team und verlieh den Anschuldigungen damit zusätzliches Gewicht.
We've been made aware of accusations of compromised competitive integrity towards one of our VALORANT GC players.
We have decided to bench the player and will be using a stand-in until we complete an investigation of the situation.
— FLY RED (@FlyQuestRED) May 24, 2025
Riot weist Vorwürfe zurück und leitet Untersuchung ein
In einer Stellungnahme bestritt Riot Games jegliches internes Fehlverhalten. Das Unternehmen räumte die Bedenken der Community ein und bestätigte eine laufende Untersuchung. Man prüfe sämtliche Hinweise gründlich, um Fairplay in der Liga sicherzustellen. Disziplinarmaßnahmen wurden bislang nicht angekündigt; Updates sollen folgen, sobald die Ermittlungen voranschreiten.
Kritik an Ligastruktur und Aufsicht
Die Kritik von MrFunHaver ging jedoch über einzelne Spieler hinaus. Seiner Ansicht nach sorgt die Kombination aus Ligastruktur und mangelnder finanzieller Unterstützung dafür, dass vor allem Teams der unteren Ränge zum Schummeln verleitet werden. Außerdem stellte er das Broadcast-Management infrage, da manche Übertragungen offenbar nicht von echten Mitarbeitenden überwacht würden. Dadurch, so seine Befürchtung, werde es schwieriger, auffälliges Verhalten während der Matches zu erkennen.
— Sean Gares (@seangares) May 16, 2025
Folgen und Reaktionen der Community
Die Kontroverse hat bereits erste Konsequenzen: FlyQuest strich eine Spielerin aus dem Game-Changers-Kader, nachdem ihr Name im Zusammenhang mit den Vorwürfen gefallen war. Viele in der Valorant-Community warten nun auf weitere Details, während Riot die Untersuchungen fortsetzt. Deren Ergebnis könnte bestimmen, wie externe Kontrolle und Unterstützung im Tier-2-E-Sport künftig aussehen.