Metroid Prime 4: Beyond – Kritiken zeigen eine polarisierende Rückkehr von Samus Aran
Deutschlands Gaming-Community blickt gespannt auf Metroid Prime 4: Beyond, während erste Tests ein kompliziertes Bild zeichnen. Nach fast zwei Jahrzehnten des Wartens landet der neue Teil mit einem Metacritic-Score von 80 – solide, aber deutlich unter der nahezu perfekten 90–97-Spanne der Originaltrilogie. Die Erwartungen waren riesig, besonders bei älteren europäischen Fans, die die GameCube- und Wii-Ära als kreativen Höhepunkt der Reihe in Erinnerung haben.
Frühe Reaktionen zeigen ein Spiel, das zwischen Werktreue und modernen Trends pendelt. Das Kampfsystem wirkt weiterhin präzise, das Lock-on fühlt sich noch immer intuitiv an, und die überarbeitete Scan-Funktion verbessert das Tempo. Optisch gehört der Titel zu Nintendos stärksten Veröffentlichungen – besonders bei 4K/60 fps auf Switch 2, was Performance-orientierte Spieler*innen hierzulande zu schätzen wissen.
Eine polarisierende neue Richtung
Die Meinungen gehen vor allem bei der strukturellen Neuordnung auseinander. Anstelle eng verzahnter Korridore und klaustrophobischer Alien-Umgebungen setzt Metroid Prime 4 auf ein Open-World-Format mit einem Wüsten-Hub, den ihr mithilfe von Samus‘ neuem Bike Vi-O-La erkundet.
Viele Kritiker*innen finden, dass dieses Areal leer und repetitiv wirkt, mit weniger Geheimnissen als erwartet und einem Pacing, das den Spielfluss ausbremst. Einige bemängeln außerdem, dass die neuen Föderations-Begleiter*innen und die häufigen Hinweise das ikonische Gefühl der Isolation untergraben.
Die frischen Mechaniken führen psychische Kräfte sowie ein steuerbares Projektilsystem ein, doch Tester*innen merken an, dass diese Ideen an Bedeutung verlieren, sobald die vertrauten Elementar-Upgrades zurückkehren. Die Story überrascht manche Langzeitfans, indem sie Samus in eine Prophezeiungsrolle als Auserwählte rückt – im Kontrast zu ihrer üblichen Identität als einsame Jägerin.
Lob, Kritik und alles dazwischen
Lob gibt es trotzdem. Giant Bomb vergab die seltene Höchstwertung und nannte es eines von Samus‘ besten Abenteuern. Nintendo Life bezeichnete es als mutig und ambitioniert, während andere, darunter VGC und Eurogamer, argumentieren, die Änderungen verwässerten die Metroid-Identität statt sie weiterzuentwickeln.
Das Fazit ist ähnlich: Metroid Prime 4 ist gut, vielleicht sogar sehr gut – aber nicht das Meisterwerk, das viele nach 18 Jahren erwartet hatten.