Monkey Island: Der Retro Gaming Rückblick
Spätestens Stardew Valley hat die süße Pixelgrafik wieder salonfähig gemacht. Was heute als retro-schick bezeichnet wird, war vor einigen Jahrzehnten noch moderne Videospielkunst. Ein Titel sticht da besonders hervor. Wer kennt es nicht: Das legendärste Piratenspiel aller Zeiten? Die Mutter aller Adventures? Guybrush Threepwood? Die Rede ist natürlich von dem Klassiker Monkey Island.
Wer bis dato noch nie von dem völlig vertrottelten Möchtegern-Freibeuter Guybrush Threepwood gehört hat, hat definitiv eine Bildungslücke zu schließen. Guybrush Ulysses ist der (Anti-)Held meiner Kindheit. Verdanken haben wir die Figur den Adventure-Legenden Ron Gilbert und Tim Schäfer. Dabei geht’s in der fünf-teiligen Reihe eigentlich nur darum, den aufstrebenden Piraten Guybrush bei der Suche um einen sagenumwobenen Schatz zu begleiten und ihn bei seinen Liebes-Bemühungen um die schöne Gouverneurin Elaine Marley zu unterstützen. Es könnte alles ja so romantisch sein… wäre da nicht der Geisterpirat LeChuck, der ebenfalls ein Auge auf Elaine geworfen hat.
Die Geschichte von Monkey Island
Wir geraten in einen Wirbel aus dreiköpfigen Affen, diversen Untoten und jeder Menge Vodoo. Begleitet wird dieses Spektakel mit jeder Menge Running Gags, Schwetduellen, Seeschlachten und mysteriöser Inseln. Gegen Ende stellt sich dann ausgerechnet unser böser Gegenspieler LeChuck als jemand ganz anderes heraus, als wir jemals erwartet hätten. Ich habe Piratenspiele schon immer geliebt: Monkey Island, Sid Meier’s Pirates, Port Royal oder Fluch der Karibik sind nur einige der Teile, in die ich im Laufe der Jahre hunderte Stunden Spielzeit hinein gesteckt habe. Bei den Gedanken an an Piratenschlachten, die raue See und jeder Menge Pixelspaß ist es allerdings immer wieder Monkey Island, was mir zu erst in den Sinn geschossen kommt.
Der Monkey Island Held: Guybrush Threepwood
„Ich bin Guybrush Threepwood, ein mächtiger Pirat!“ Genau. Oder eben Guybrush Threepwood, ein junger, naiver Schnösel – wie man’s nimmt. Trotzdem sympathisieren wir doch alle mit unserer Kultfigur. Wer ekelt sich denn bitte nicht vor Porzellan oder der Farbe Rosa, so wie unser geliebter Kultheld? Funfact: Der Name unseres Helden leitet sich übrigens von der Bezeichnung einer Grafikdatei ab: guybrush.bbm. Eine typische Endung des Programms Deluxe Paint für animierte Grafiken. Der Name wurde von den Entwicklern schlussendlich einfach übernommen. Auch wenn Guybrush absolut kein Talent als Freibeuter besitzt, macht es Spaß, mit dem schlagfertigen Taugenichts die Welten zu erkunden. „Du kämpfst wie ein dummer Bauer!“ – „Wie passend, du kämpfst wie eine Kuh.“ Guybrush gibt einem einfach das schöne Gefühl, im Vergleich zu ihm, vor Talenten nur so zu strotzen.
Darum ist und war Monkey Island so gut
In Sachen Humor und Rätseln hat das Spiel von vorne bis hinten alles richtig gemacht. Guybrush und Co. sind einfach Kult. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen, grandiosen Anspielungen an andere George Lucas Produktionen. Zum Beispiel der Star Wars-Moment in Monkey Island 2, als Guybrush von dem verwundeten, am Boden liegenden, LeChuck gebeten wird, dessen Maske abzunehmen, um dessen wahres Gesicht zu erkennen: „Ich bin dein Bruder!“ Oder die Indiana Jones Anspielung in LeChuck’s Revenge, in der Guybrush aus einer Truhe mit Schlangen steigt und sagt: „Ich hasse Schlangen!“ Monkey Island ballert die Gags wie aus einer Maschinenpistole hinaus, ohne dabei billig oder albern herüber zu kommen.
Ich für meinen Teil hätte jetzt richtig Lust auf ein schönes Bierchen in der SCUMM Bar. Wie sieht’s da bei euch aus? Teilt mir auch gerne mit, ob ihr Interesse an weiteren Beiträgen unter dem Motto „Flashback“ hättet. In dem Fall würde ich daraus eine Reihe machen. So’n bisschen Retro ist schließlich nie verkehrt.